Glaube versetzt BergeGlaube versetzt Berge

Der alte Georg war der Großvater der kleinen Jasmin und bekannt für seine oft seltsamen Gedankengänge.

Eines Tages machten die beiden wieder einen ihrer ausgedehnten Spaziergänge. Jasmin fragte: "Du, Opa, was heißt eigentlich 'Glaube versetzt Berge'?"

Der Alte zeigte mit seiner knochigen Hand auf einen kleinen Berg, der sich zu ihrer Rechten befand und sagte zu seiner Enkeltochter: "Siehst Du diesen Berg dort?". "Ja, klar! Was ist damit?". Aber der Opa antwortete nicht mehr. Es schien ganz so, als hätte er die Frage und seine Antwort bereits vollständig vergessen.

Lange Zeit gingen sie so schweigend nebeneinander her. Jasmin wurde bereits ungeduldig: "Was meinst du denn nun mit dem Berg da?". Und sie zeigte auf den gleichen Berg, der sich nun jedoch links von ihnen befand. "Vorhin, mein Kind, befand sich der Berg noch rechts von uns, jetzt aber zu unserer Linken. Unser Glaube hat den Berg versetzt!".Glaube versetzt Berge

"So ein Quatsch, Opa, das kommt doch nur daher, daß wir um den Berg herumgegangen sind!", sagte Jasmin.

"Weißt du, Kind, das ist schon so, manchmal genügt es, seinen eigenen Standpunkt zu ändern, um Berge zu versetzen!"

Glaube versetzt Berge - ©1988